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Mode aus Fischernetzen und Fischabfällen

Die Arten des Recyclings werde auch in der Modebranche immer kreativer: Während Adidas etwa Plastikresten aus dem Ozean in Sportschuhe verwandelt, recyceln andere alte Fischernetze oder Fischhaut aus der Nahrungsmittelproduktion.



Leder aus dem Tropenhaus


Die im 2009 gestartete Störzucht im Tropenhaus Frutigen brachte die experimentierfreudige Luzerner Jungdesignerin Sabine Brägger auf die Idee, ein neues Taschenprojekt aufzugleisen. Denn die Fischhäute können zu einem hochwertigen, vielseitig einsetzbaren Leder verarbeitet werden. Zumal das Fischleder durch die Schuppenstruktur bereits eine schöne, korkartige Musterung aufweist.

Die Häute der Frutiger Störe, ein Abfallprodukt aus der Kaviarproduktion,wurden bis anhin in einer Biogasanlage verbrannt. Ermöglicht wurde das Projekt erst durch die Zusammenarbeit mit der Gerberei Zeller Anfang 2013. Denn das Verfahren zur Herstellung von Störleder wurde von ihr neu für die Schweiz entwickelt und basiert – ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsmaxims – auf einer rein pflanzlichen Gerbung.



Aus dem markanten Störleder, Einsiedler Hosenstoff und Schweizer Leinenstoff hat die Designerin grössere Accessoires wie Umhängetaschen, Laptophüllen und Beuteltaschen hergestellt, sowie auch verschiedene filigrane Stücke vom Armband, über den Ohrring bis zum Gurt. Zur Zeit arbeitet Brägger auch mit der jungen Luzerner Uhrenfirma Ochs und Junior zusammen und stellt für sie wasserfeste Armbänder aus Störleder her.



Neue Netze aus altem Fischermannsgarn


Die Netzstrumpfhose und kurze Netzsöckchen gehören seit letztem Jahr wieder zu den It-Pieces. Kein Wunder, denn egal, ob sie unter dem Rock grossflächig sichtbar sind oder nur scheu unter der Cropped Jeans hervorblitzen – die Rautenstruktur ist immer ein verführerischer Eyecatcher. Die Maschen trifft man längst nicht nur auf dem Laufsteg an, denn auch die kleineren Labels wie etwa die Deutsche Marke Kunert sind auf den Zug aufgesprungen.


Fotos: Stephanie Pfaender


Sehr wandelbar sind die Strümpfe ja nicht, dafür setzt das Label für ihr Produkt auf Nachhaltigkeit. Der Rohstoff ECONYL©, den Kunert ausschliesslich für seine “Kunert Blue Kollektion” einsetzt, enthält 100 Prozent recyceltes Nylon, das hauptsächlich von Fischernetzen stammt. Die Strümpfe sind in zwei verschiedenen Dichten,15 und 30 Den, sowie in insgesamt acht Farbvarianten erhältlich.


 In der Schweiz findet man die Kollektion bei Coop, Loeb (Bern, Biel, Thun) und natürlich auch online.

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