Es gibt sie für den Körper, den Bart, als Deo und sogar für die Zähne: Seifen oder seifenartige Produkte. Das klingt jetzt ziemlich exotisch – deshalb nochmals schön der Reihe nach.

Mit dem Seifenkaufen habe ich nicht etwa auf einem dieser Koffermärkte begonnen, an denen man die Stücke mangels brauchbarer anderer Produkte kauft und den zu hohen Preis für den unförmigen Klumpen mit einem "kann man ja mal verschenken" entschuldigt. Nein. Ich störte mich schlicht daran, dass der Gebrauch von Flüssigseife eine Menge Plastikabfall verursacht. Und mittlerweile bin ich eine echte Sammlerin!
Handseifen kannte ich Jahrelang nur von unseren Sommerferien in Italien, für die meine Mutter ein grosses Stück Dove einpackte. So dauerte es eine Weile, bis ich eine Übersicht über das heute recht breite Angebot an Seifenprodukten bekam. Unten meine Favoriten.
Für Anfänger: Hand- und Körperseife
Es gibt eine ganze Palette an Herstellern, die Seifen anbieten, welche sich sowohl für die Hand- sowie die Körperreinigung eignen. Einige haben Peeling-Zusätze drin, sind also eher für die Körperpflege geeignet, wie etwa die Grüntee-Variante von The Body Shop oder die mit Heu verfeinerte Seife von der Seifenmacher sowie die mit Mohn-Peelingseife von Florex.
Während die Seifen von L‘occitane, von Florex sowie die der Seifenmacher aus Arosa und dem kleinen Waadtländer Label Cocooning frei sind von Palmöl, habe ich bei grossen Anbietern (auch Alnatura, The Body Shop) oder Bio-Onlineshops keine Stücke ohne gefunden. Die nachhaltigen Stücke der kleineren Marken – die meist auch handgemacht sind – haben dafür aber ihren Preis (zwischen 8-12 Franken).
Wem dies ebenfalls wichtig ist, sollte sich die Liste mit den Inhaltsstoffen genauer ansehen. Zwar werden viele Produkte mit zusätzlichen Ingredienzien wie etwa Macadamia- oder Olivenöl beworben, oft ist der Hauptbestandteil aber Palmöl. Man findet es oft unter den Begriffen Sodium Palmate, Palmolein oder Palmitin Säure (weitere Beispiele). Bei Dr. Bronner's etwa wird das Palmöl als bio-zertifiziert angegeben. Über dessen nachhaltigkeit kann man sich jedoch streiten.
Für Fortgeschrittene: Bart- und Haarseife
Auf die Möglichkeit statt auf konventionelles Shampoo auf eine Haarseife zu setzen, kam ich erst durch den Hinweis einer guten Freundin. Sie hatte mir dann auch das Label Cocooning empfohlen. Das diverse biologische, in der Schweiz hergestellte Seifen (für Haare, Gesicht, Körper) produziert, deren Inhaltsstoffe alle ohne Tierversuche entwickelt werden. Das selbe gilt
Bezüglich ihrer Verpackung nachhaltig ist auch die Rasierseife vom deutschen Hersteller Lamazuna. Die vegane Seife lässt sich für das Scheren des Männerbart oder der Frauenbeine ganz einfach mit etwas Wasser aufschäumen. Was mir dabei weniger zusagt, ist, dass auch für diese Rezeptur Palmöl verwendet wird. Wobei bedacht werden muss, dass herkömmlicher Rasierschaum auch Palmöl auskommt.
Für Liebhaber: Deos und Zahnpasta
In einer deutschen Drogerie habe ich das niederländische Label Ben&Anna (diverse Verkaufsstellen) kennen gelernt. Sie stellen Deos – mit verschiedenen Duftnoten – her, die mich nicht nur durch ihre nachhaltigen Verpackung, sondern auch durch ihre vegane Rezeptur und ihre Herstellung (Cruelty free) überzeugten. Das einzige, was die seifenartigen Deo-Sticks nicht so mögen, ist Wärme. So werden sie mit der Zeit etwas bröcklig.
Natürlich ebenfalls keine richtige Seife, aber seifenartig sind Zahnpastas, die statt in der Tube im Döschen oder als feste Stücke erhältlich sind. Mit einer nassen Zahnbürste lässt sich die Paste einfach ablösen. Zwar ist diese Zahncreme zu Empfehlen, wenn man Plastikverpackungen einsparen will, aber ich finde den Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig und die Aufbewahrung teilweise etwas unpraktisch. Erhältlich sind die Pasten z.B. bei rrrevolve.ch oder bei greenshop.ch.
Flüssigseife fürs Hotel

Während ich zuhause (ausser in der Küche) auf Seifenstücke setze, finde ich sie im Hotel meistens fehl am Platz. In der Regel ist man nämlich nicht so lange in einem Hotel, dass man das zur Verfügung gestellte Stück auch aufbraucht – zumal es sich bei diesen Seifen auch meist um recht minderwertige Fabrikate handelt. Ich versuche daher seit einer Weile daran zu denken, für den Kurztrip eine kleine Tube Flüssigseife einzupacken. Diese gibt es z.B. bei L'occitane – ganz ohne Palmöl :)
PS: Die Frottierwäsche auf den Bildern sind vom Langenthaler Textilunternehmen Lavie. Sie werden aus biologischer Baumwolle in Europa hergestellt und nachhaltig verpackt.
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