Man könnte ihnen stundenlang beim Schälen, Hacken, Umrühren und Wenden zuschauen: Sie sind die neuen Halbgötter in Weiss – die Fernsehköche.
Während man das Kochen früher noch von Mama und in der Schule lernte, guckt man heute den Chefköchen, Hobby-Brutzlern und selbsternannten Gourmets im Fernsehen und auf YouTube zu, um zu erfahren wie man aus einer Karotte die perfekten Allumettes schnitzt. So einfach sei es eben nicht, findet Journalist Daniel Böniger in seinem Artikel Der Hobbykoch guckt in die Röhre, der vor zwei Tagen in der SonntagsZeitung erschien. Und ich muss ihm beipflichten. Ausser einem Rezept von Jamie Oliver, welches ich mir während einer seiner 30-Minuten-Rezete-Sendungen notiert habe, hatte ich bisher noch nie das Bedürfnis eines der am Fernsehen vorgekochten Menus nach zu kochen.
Wie man doch von den grossen Meistern lernen kann, dass zeigen Fotografin Carrie Salomon und Koch und Autor Adrian Moore in ihrem kürzlich erschienen Buch: „Inside Chefs’ Fridges. Europe Top chefs open their home refrigerators“. Sie besuchten dafür einige der renommiertesten europäischen Chefköche und -köchinnen sowie wenig bekannte lokale Grössen und befragten sie nach ihren liebsten Familienrezepten, Blitzmenus und Geheimzutaten. Daneben darf der Leser – wie es im Buchtitel schon gross angekündigt wird – einen Blick in die heiligen vier Wände der Köche – deren Kühlschränke – werfen. Illustriert ist das Buch zudem mit stimmigen schwarz-weiss Bildern der Porträtierten, skizzierten Tipps und Tricks zum Einräumen und Pflegen der Kühlschränke und Rezeptbildern, die auch den letzten Kochmuffel motivieren den Schaumschläger zu schwingen. Na dann: „Rann an den Kühlschrank!“
„Inside Chefs’ Fridges. Europe Top chefs open their home refrigerators“ von Carrie Solomon und Adrian Moore, 328 Seiten auf Englisch, herausgegeben vom Taschen-Verlag, ca. 50.- Franken.
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